Bedüsung und Grundeinstellung von 40 IDF Weber Vergasern
Doppelvergaseranlagen Synchronisieren:
Ventilspiel (Alu-Stößelstangen/Serie: EV 0,10mm AV 0,15mm;
CrMo: 0mm)
und Zündanlage müssen in Ordnung sein;
der Motor muß warm sein.
Zündzeitpunkt abhängig von Verteilertyp, Verdichtungsverhältnis
und Brennraumform
(wannenförmig/Serie: 7,5-10° v.OT, halbkugelförmig: 16°
v.OT)
GRUNDBEDÜSUNG für eine Weber 40 IDF-Doppelvergaseranlage:
Lufttrichter: 28
Mischrohr im Düsenstock: F 11
1,8-2.0L:
Hauptdüsen 145
Luftkorrekturdüsen 220
Leerlaufdüsen 52-55
2.0-2,2L:
Hauptdüsen 150
Luftkorrekturdüsen. 225
Leerlaufdüsen 55
Vorgehensweise:
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Die Leerlaufgemisch-Einstellschrauben (größere Schrauben mit
innenliegender Feder/ nicht die kleineren, mit einer Mutter gekonterten
Schrauben verstellen) an allen 4 Vergasern bis zum Anschlag hineindrehen
(vorsichtig, damit die Spitze nicht verbogen wird) und wieder 3 Umdrehungen
herausdrehen ? Grundeinstellung
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Luftfilter abnehmen und Gasgestänge aushängen. Drosselklappenanschlagschraube
soweit jeweils an den Drosselklappen-hebel drehen, daß sie diesen
gerade berührt (Spaltmaß im Licht einer Taschenlampe überprüfen).
Drosselklappen müssen spielfrei und leichtgängig sein, Rückzugfedern
nicht zu stark und nicht zu schwach.
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Wenn der Motor mit dieser Einstellung nicht läuft, die Anschlagschrauben
auf beiden Seiten jeweils in ¼-Umdrehungsschritten hineindrehen,
bis ein stabiler Leerlauf erreicht wird (~1.500 U/min).Falls ein Synchrotester
vorhanden ist: auf jeden einzelnen Vergaser nacheinander den Synchrotester
setzen und den Luftdurchsatz messen; er sollte zwischen 4-7 kg/s (abhängig
vom Hubraum) liegen.
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Bei Zylinder 2 beginnend, die Leerlaufgemisch-Einstellschraube soweit hineindrehen,
bis dieser Zylinder deutlich abfällt (erkennbar über den Synchrotester
bzw. mit dem Gehör; Vorsicht: Die Einstellschraube nur mit Gefühl
hinein-drehen, damit die Spitze nicht verbogen wird). Danach diese wieder
in ¼-Umdrehungsschritten herausdrehen, bis sich keine Drehzahlerhöhung
mehr einstellt + anschließend noch eine ½-Umdrehung hinzugeben
(zwischen jeder ¼-Umdrehung jeweils einige Zeit warten, bis sich
der Leerlauf stabilisiert hat).
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Diese Vorgehensweise nun beim gegenüberliegenden Zylinder 4 wiederholen,
anschließend bei den Zylindern 1 und 3. Wahrscheinlich ist jetzt
die Drehzahl zu hoch ? an den Anschlagschrauben wieder runterdrehen. Dieselbe
Prozedur nochmals wiederholen (beginnend bei Zylinder 2), bis sich keine
Verbesserung des Leerlaufs mehr ergibt.Abschließend zur Kontrolle,
am Verteiler das Kabel des jeweiligen Zylinders abziehen ? der Drehzahlabfall
muß bei allen Zylindern gleich sein. Voraussetzung:? Zündkerzen
sind in Ordnung und haben alle den gleichen Elektrodenabstand? Zünd-
und Verteilerkappenstecker müssen alle denselben Widerstand haben(i.d.R.
1 k?)? während der Einstellarbeiten dürfen die Kerzen sich nicht
zusetzenAbhilfe: Kabel am Verteiler abziehen, aber regelmäßig
wieder dem Verteileranschluß nähern, bis Funken überspringen
(die Zündspannungserhöhung bewirkt eine Selbstreinigung der Kerze)
oder aber Motor zwischendurch wieder warmfahren.
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Die Luftfilter wieder aufsetzen und zum letzten mal die Leerlaufdrehzahl
korrigieren. Sie sollte nun zwischen 800-900 U/min liegen. Ist sie zu niedrig,
so führt dies zu Auspuff-knallen, einer schlechten Gasannahme und
sogar zu Lagerverschleiß, wenn sich nämlich zwischen Lager und
KW noch kein ausreichender Ölkeil bilden kann.
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Als letzten Schritt das Gasgestänge wieder einhängen, dabei darf
es zu keiner Veränderung der Leerlaufdrehzahl kommen; das Gestänge
muß auf beiden Seiten gleichzeitig und gleichmäßig die
Drosselklappen bewegen. Außerdem muß der Motor absolut gleichmäßig
beim Gasbetätigen hochdrehen. In der Vollgasstellung sollten die Drosselklappen
nicht auf Anschlag stehen, um Lagerung nicht zu sehr zu verschleißen.Das
Leerlaufsystem bestimmt das Fahrverhalten nicht nur im Leerlauf, sondern
auch bei allen Schaltvorgängen sowie generell bei allen Lastzuständen
bis zu einer Drehzahl von 3.000 U/min. Erst danach bestimmt das Hauptdüsensystem
die Gemischbildung und erst ab ~5.000 U/min kommen die Luftkorrekturdüsen
zum Tragen.Nimmt der Motor im unteren Drehzahlbereich schlecht Gas an,
die Größe der Leerlaufdüsen überprüfen. Sie sollten
beim 1,6L-Motor die Größe 50oder 52 haben, beim 1,8L 52oder
55 und ab 2L die Größe 55. Außerdem kann man noch über
ein Verstellen der Splinte/oder über ein Verdrehen der Muttern am
Einspritzhebel die Einspritzmenge erhöhen.Nimmt der Motor ab einer
Drehzahl von 3.000 U/min schlecht Gas an (zu mager) bzw. qualmt er (zu
fett), so sind evtl. die Hauptdüsen zu korrigieren.Der Grund-CO-Gehalt
wird unter Last bei einer Drehzahl von 4.000 U/min eingestellt und sollte
~3,5 Vol.% CO enthalten. Tritt ab 6.000 U/min ein zu starker CO-Abfall
ein, so sind die Luftkorrekturdüsen kleiner zu wählen.
Dank geht an Lothar für die ausführliche Beschreibung ....