Hallo zusammen,
nun ist es vollbracht! Vor längerer Zeit hatte ich
einmal in diesem Forum eine Frage bzgl. des Einbaus der Frontscheibe eines 1303
Cabrio gepostet. Die doch recht eindeutige Antwort
aller, die darauf geantwortet hatten, war sinngemäß: Geh zu einem Fachmann! Nun
ja, die ganze Geschichte hat mir dann schließlich doch keine Ruhe gelassen.
Einerseits ist die Restauration noch nicht abgeschlossen - andererseits ist
eine Fahrt ohne Frontscheibe (wenngleich auch richtig cabrio-mäßig)
dann doch nicht so richtig spaßig. Also habe ich mich schließlich doch dazu
entschieden, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Im folgenden
möchte ich meine Erfahrungen kurz zum besten geben. Vielleicht helfen sie dem
einen oder anderen ja weiter.
Die Geschichte nahm seinen Lauf mit der Bestellung
einer passenden Dichtung. Wenn die nicht um die Scheibe herumpasst - vergesst
es! Zurückschicken und neu bestellen lautet die Devise. Lacht nicht - ist mir
passiert!!! Ich habe die Dichtung bestellt und nachdem sie nicht passte, mit
dem Lieferanten nochmals telefonisch gesprochen. Zuvor hatte ich die Länge
ausgemessen, mir wurde erneut bestätigt, dass dies die richtige Dichtung sein
müsse. Schließlich habe ich ein Originalteil bestellt - die passte wunderbar.
Mein Fazit lautet daher: lieber etwas mehr Geld für das Original ausgeben!
Dann der Einbau. Das Teil kam vergangenen Samstag an.
Also wurde die Sache gleich in Angriff genommen. Dazu habe ich zunächst einmal
die Tipps hier im Forum bemüht. Alles was da so steht, ist wirklich hilfreich
und sollte auch so umgesetzt werden. Ein Eimer mit warmen
Seifenwasser ist absolut Pflicht! Im weiteren Verlauf sollte dann zuvor
unbedingt der Chromrahmen in Scheibe eingesetzt werden. Ich kann mir absolut nicht
vorstellen, dass man den noch reinkriegt, wenn die Scheibe schon eingesetzt
wurde! Während der Montage der Chromleiste unbedingt auf die vorgeformten Rundungen in der Dichtung achten - die sollten
sich mit den Rundungen der Chromleisten schon decken. Für leichte Irritation
sorgte in diesem Zusammenhang die Verklebung der Dichtung. Hier bin ich
zunächst davon ausgegangen, dass diese in der Mitte sein sollte. Im Rahmen des
(mehrfachen) Einsetzens der Chromleiste hat sich jedoch ergeben, dass dies ein
Trugschluss war. Fazit hier: die Verklebung ist nicht mittig. Also die
vorgefertigten Rundung für die Chromleiste und für die
Montage auf der Scheibe beachten!!! Weiterhin ist darauf zu achten, dass die
Abstände der beiden Chromleisten auf der oberen und unteren kante in etwas
gleich groß sind – sonst passen nachher die Chromabdeckungen nicht! An
dieser Stelle machten wir die Erfahrung, dass die Leisten während der Montage
durchaus etwas „wandern“ können – also ruhig mal
zwischendurch nachschauen, ob alles noch stimmt.
Nun wird die Scheibe in die Dichtung eingesetzt. Das
klappte (dank Seifenwasser!!!) wirklich ganz gut. Wir haben dann in den äußeren
Falz der Dichtung eine Wäscheleine eingezogen und sind dann los zum Auto.
Wäscheleine eingezogen - aha – aber mit welcher Seite fängt man denn nun
am besten an? Unserer Erfahrung nach (wir haben zwei Varianten durchgespielt)
sollte man mit dem oberen Teil der Scheibe beginnen. Dann jeweils rechts und
links herunter und schließlich den unteren Teil. Wir setzten die Wäscheleine
also so in die Dichtung ein, dass sich die beiden Ende
im oberen, geraden Teil der Scheibe treffen.
Bevor man nun anfängt, die Scheibe einzusetzen, sollte
diese nun genauestens ausgerichtet werden!!! Dann drücken ein oder am besten
zwei Helfer die Scheibe leicht an und der Dritte im Bunde zieht von innen -
vorsichtig aber bestimmt - die Wäscheleine aus der Dichtung und dieselbe damit
über den Falz (oder wie auch immer sich das Ding nennt). Von außen kann man
dann schon sehen, wie sich die Scheibe in den Rahmen „drückt“. Wenn
absehbar ist, dass die Scheibe nicht ganz richtig liegt oder die Dichtung von
innen nicht korrekt sitzt, würde ich lieber noch einmal von vorne anfangen
(haben wir auch gemacht). Nachdem die Scheibe einmal drinsitzt lässt sie sich
zwar noch ein wenig „zurecht rütteln“ – aber wirklich nur
minimal!!!! Also lieber nochmal anfangen, als nachher
das Ganze mit Gewalt rausdrücken zu müssen oder sich ewig zu ärgern!!!
Am Schluss hatten wir dann doch zwei Ecken wo die
Dichtung von außen nicht so richtig anlag. Hier haben wir mit einem Zahnstocher
nachgeholfen. Dann noch die Dichtung von innen an die äußeren Ränder gedrückt
und fertig ist die Laube!!!
Aufgrund unserer mangelnden Erfahrung hat die ganze
Aktion runde 4 Stunden gedauert (nun habe ich die Lacher wahrscheinlich auf
meiner Seite ;-)). Wir haben die Zeit aber doch genommen – ich weiß gar
nicht mehr, wie oft wir die Chromleiste in die Dichtung und wieder heraus
„geprökelt“ haben... An dieser Stelle
nochmals meinen herzlichen Dank an meinen Schwager, der mir geholfen und mit
mir gelitten hat!!! Alles in allem ist das Ergebnis wirklich perfekt und mit
dem Wissen im Voraus hätte das Ganze wahrscheinlich nicht länger als eine
Stunde gedauert. Trotz allem: So schnell muss ich das nicht wieder haben!!!
Viele Grüsse