Hifi im Käfer


Grundsätzliches zum Thema HiFi im Auto...

 Carhifi fängt in erster Linie mal bei der Einstellung an. Was möchte man, was ist man bereit zu investieren.

 Nehmen wir den wohl üblichsten Fall, eine ordentliche Anlage, die in der Lage ist mit gehobener Lautstärke ordentlich zu musizieren, aber keine
 Pegelrekorde jenseits 110 dB erreichen muss.

 nun die Frage wo sollen die Lautsprecher hin... werden Sie nur hinten angebracht haben die Beifahrer im Fond ganz schön Ohrenschmerzen, wenn ihr vorne
 grad mal gut beschallt seid.. und vorn ist wenig Platz selbst in einem 1303.

 Was macht meine Lima, was der Regler, wohin den Verstärker, wo die Masse usw.

 an der Lima befindet sich ein zumeist 0,1 uF Kondensator ger direkt am Limagehäuse festgeschraubt ist, diese Schraube tauschen wir und machen eine aus
 Messing oder Kupfer rein.
 Am Zündverteiler gibt es ebenfalls einen Kondensator meisst 0,47 uF dessen Schraube ersetzen wir ebenfalls durch eine Messingschraube, hier bitte kein
 Kupfer benutzen, denn kupfer wäre zu weich und die Schraube muss noch den Halter der Halteklammer für die Verteilerdose aufnehmen und halten.

 Entfernen wir die Rückbank. Links ist die Batterie, rechts der (evtl. vorhandene) Regler
 dort entfernen wir 2 Schrauben der Chassisbefestigung und setzten ein Masseband zwischen Schraubenkopf und Chassisunterlagscheibe, das Masseband
 besteht aus Kupfer, und ist jetzt wie ein Griff fest am Chassis verschraubt. genau in der Mitte des Massebandes verzinnen wir großzügig und Bohren danach
 ein 8,3 mm Loch durchs Band. mit einer Kupfer M8 Schraube samt Unterlagscheiben und Mutter sowie einer vernickelten Lötöse haben wir einen fast
 perfekten Massepunkt.

 Direkt an der Batterie befestigen wir mittels Lötringösen (keine Quetschverbinder nehmen!!)2 bis 4 Kabel ( je nach dem wieviele Zusatzgeräte Ihr habt)
 zwischen 4 qmm (für kleinere Geräte und Radio) und 15 qmm Kupfer (pro Endstufe 1 X15qmm Kabel) (normales Kupfer OFC oder OHC ist nur noch
 Geldbeutelabhängig) Dabei bitte die dicksten Kabel direkt an der Polklemme die dünneren darüber anordnen. Am Massepunkt machen wir genau das Selbe.

 Nach vorn ans Radio führen wir jetzt, die mindestens 4qmm messende, Plusleitung von der Batterie und die ebenfalls 4qmm Masseleitung vom
 gemeinsamen Massepunkt zum Autoradio und evtl eine zusätzliche Leitung zum CD-Player oder Equalizer, Vitalizer usw.
 Wichtig !! jedes Gerät bekommt eine eigene Leitung!! sowohl Plus als auch Minus(Masse)

 Für die Ferneinschaltung aller Geräte können wir bedenkenlos den entsprechenden Ausgang des Autoradios benutzen, meisst blau oder weissblau
 ummantelt. Hier ziehen wir kleine Schaltlitzen ca 0,25 bis 0,5 qmm stark, an die ferneinzuschaltenden Geräte.

 Ab jetzt kommt es auf die verwendeten Geräte an, wir unterstellen 1 Radio mit 4 Kanalverstärker Herstellerangabe ca. 4 x 35 Watt front/rear und
 Cinchausgänge für rear, eine 4 Kanalendstufe mit eingebauter schaltbarer Subwooferweiche tiefpass und eingebauter Weiche schaltbarer hochpass.
 Als Lautsprecher haben wir 1 bis 2 Tieftonchassis (woofer) 4 Tiefmitteltöner (ca. 10 bis 16 cm Durchmesser) und 4 Hochtöner sowie 4 Frequenzweichen
 zwischen den Tiefmitteltönern und den Hochtönern.

 Wir wollen je 2 Tiefmitteltöner und 2 Hochtöner vorn und die Woofer, 2 Tiefmitteltöner und die dazugehörigen Hochtöner hinten anordnen.

 Für hinten bauen wir uns eine Kiste mit doppeltem Boden und einer ausreichend großen Klappe unten im letzten Boden. Zwischen den beiden Böden sollte
 ca. 10 cm Platz sein, rechts und links in dieser Kiste, zwischen den Böden, sägen wir die Seitenteile aus, dies wird unsere Belüftung. Der innere Boden
 sollte schräg eingesetzt werden also z.B rechts 10 cm vom unteren Boden weg, links 12 bis 15 cm. vom unteren Boden weg. dadurch entsteht ein
 Kamineffekt und wir haben keine Sorgen mit der Belüftung der dort einzubauenden Endstufe(n).

 Die Woofer setzen wir in die Seitenteile die Tiefmitteltöner und Hochtöner sichtbar auf die Abdeckung der Kiste oben, dort bohren wir noch 2 Öffnungen
 ca. 10 cm in die Bassreflexrohre eingesetzt werden.
 Vorn haben wir die Möglichkeit in der Türverkleidung oder im Fußraum die Tiefmitteltöner einzubauen die Hochtöner entweder unters Dreiecksfenster
 oder z.B. beim 03 aufs Armaturenbrett.

Die Endstufe schrauben wir auf den untersten Boden (die Klappe) unserer selbstgebauten Kiste. Ca. 3 bis 5 cm vor den jeweiligen Anschlüssen bohren wir
 10 mm große Löcher, für Cinch, Plus, Minus und Ferneinschaltung. Die Frequenzweichen der Tiefmittel und Hochtöner setzten wir direkt neben die
 Endstufe und verbinden die Eingäne der Weiche direkt mit den hochpassgesteuerten Ausgängen. Durch kleine Löcher im 2. Boden werden die
 Tiefmitteltöner und Hochtöner angeschlossen. Diese Löcher verschliessen wir, wenn die Kabel eingebracht sind mit einem Tropfen Acryl oder Silikon. Die
 Woofer schliessen wir ebenfalls durch etwas größere Löcher im 2. Boden an den Subwooferausgang der Endstufe, diese Löcher verschliesen wir ebenfalls
 mit Silikon oder Acryl.

 Wer zuviel Geld hat kan sich Cinchkabel kaufen, wir bauen sie selbst...
 Im Elektronikhandel gibt es Luftspulen für Lautsprecherweichen, wir kaufen eine mit den Werten: 1,5 mH und einem Kabeldurchmesser von 0,71 bis 1,0
 mm.
 Von dieser Spule wickeln wir ca 20 Meter ab. Daraus bilden wir duch umknicken in der Mitte eine 10 Meter lange Doppellitze. Der Knickpunkt kommt
 über die Türklinke die beiden offenen Enden spannen wir in die Bohrmaschine. Wir verdrehen jetzt, mit der Bohrmaschine, die beiden Litzen so lange bis
 auf ca. 2 cm sich die Litze 3 mal abwechselt. Das "Kabel" ist jetzt ca. 7 meter lang. Jetzt wird das Kabel gut passend geschnitten und die Enden verzinnt
 (Isolierungslack abkratzen oder in Spiritus tauchen und abbrennen) Mit einem Ohmmeter oder einem Durchgangsprüfer ermitteln wir die jeweils
 verbundenen Enden und löten diese, einen auf die Cinchmittelanschuss und einen auf die Schirmung. Das wiederholen wir bis wir alle Cinchleitungen fertig
 haben.

 ***warum nehmen wir keine gekauften Kabel:
 Ein Cinchkabel ist normalerweise in einer Coaxanordnung ausgeführt, dies bedeutet eine große Kapazität und eine geringe Induktivität. Eine große
 Kapazität wirkt wie ein Kondensator und eliminiert hohe Frequqnzen. Eine hohe Induktivität würde Bässe zerstören, wir können es uns aber erlauben eine
 höhere Induktivität in kauf zu nehmen, da im Ausgangsbereich eines Vorverstärkers widerstandsverhältnisse um ca. 400 Ohm herrschen und somit erst sehr
 große Induktivitäten eine Rolle Spielen. Als Vergleich: die Induktivität müsste etwa 100 mal größer sein, als sie bei diesem Kabel ist, um 1 dB bei 20 Hz
 zu dämpfen. 2 Meter Coaxialcinchkabel verursachen aber schon 2,5 bis 3 dB Dämpfung oberhalb 10 kHz, unser Kabel dämft hier nur ca. 0,6 dB***

 Nun verbinden wir die Cinchkabel zwischen Radio und Endstufe.

 Die vorderen Lautsprecher schliessen wir an das Radio direkt an. wir gehen dabei folgendermaßen vor:
 in die Zuleitung zur Frequenzweiche trennen wir ein Kabel auf und löten einen Tonfrequenzelko mit 150 uF ein, und isolieren alles sauber ab. Dieser Elko
 verhindert dass zu tiefe Töne an das Tiefmitteltonchassis gelangen und dieser bei höheren Pegeln dann nicht mehr mithalten kann. Den Rest der
 Frequenzweiche und der Tiefmitteltoner sowie die Hochtöner schliesen wir nach Herstellerangabe an. Das Radio bleibt aber ersteinmal noch nicht im
 Schacht oder Handschuhfach eingebaut.

 Jetzt pegeln wir dei Anlage ein...
 wir gehen folgendermassen vor:
 der Pegel der Subwoofer wird auf null gedreht (am Verstärker)
 jetzt laufen nur die Tiefmittel-Hochtonsysteme. Duch verpolen der vorderen Systeme hören wir im Bereich des Basses wie wir die Polung anschliessen
 müssen. Weniger Bass falsch gepolt mehr Bass richtig gepolt. Jetzt alles richtg vollends anschliessen und den Pegel der Bässe dazudrehen, entsteht jetzt ein
 mummeliges Bassverhalten, müssen die Bässe verpolt werden, das geht meisst sogar per Minischalter an der Endstufe. Ist der Bass danach sauber und
 kraftvoll passt die Polung und wir können alles einbauen. Den Pegel des Basses müsst Ihr davor aber noch bestimmen! und das geht halt nach
 Geschmack.......und Leistungsfähigkeit der
 Chassis.
 Jetzt alles gut Verschrauben und Einbauen. Fertig ist die Geschichte.

 ***einen Satz noch zu den Bassreflexrohren:
 Bassreflexrohre müssen aufs Tieftonchassis angepasst und berechnet werden, im Zweifelsfall ist es Besser kurze Rohre (ca.4 cm) einzubauen, da diese die
 Abstimmung mehr Druck auf den Discobass verlegt. Wer im Besitz aller TSP ist kann mir diese mailen und ich errechne genaues Volumen,
 Bassreflexrohrlänge und Ausschwingverhalten sowie Amplitudenfrequenzgang.***

 Viel Spaß beim Basteln....

 kruemel